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U18 Finale 2018

Sensationeller Abschluss einer starken Saison

 

Es ist unglaublich, die HotVolleys belohnen sich mit einem sensationellen Abschluss der U18 Saison 2017/18. Dass die Chance besteht, in diesem Finale was zu reißen, das hat man im Team schon verstanden, aber das Ding auch wirklich durchzuboxen ist wieder eine andere Sache. Schließlich ging es neben dem Gang aufs Treppchen und der Medaille um den Hals vor allem um die begehrten Tickets zur Nordostdeutschen Meisterschaft für die beiden Erstplatzierten. Da nicht zwei Teams eines Vereins zur NOM fahren dürfen, gab es die Chance, als Drittplatzierter bei dieser Meisterschaft zu starten, wenn beide bärenstarke Bitterfelder Teams Platz 1 und 2 erreichen. Aber fangen wir ganz vorne an, und dieser Anfang ist eigentlich ein Ende, und zwar das der vorigen Saison.

 

 

Da stand die Entscheidung an, ob mit der gesamten Mannschaft in der Landesliga gestartet werden soll. Das vorrangige Ziel war es, in dieser Erwachsenenliga möglichst viel Wettkampfhärte und Spielpraxis für die Jugendrunde mitzunehmen und den Abstand zu den Teams der Leistungsstützpunkte zu verkürzen. Soviel sei vorab gesagt: der Plan ging auf! Auch wenn die vielen Doppelspieltage arg an die Substanz gingen und die Ergebnisse dadurch nicht die Spielstärke des Teams widerspiegeln, sollte sich dies doch am Ende bezahlt machen.

 

 

Über die Saison hinweg kristallisierte sich recht klar heraus, welche Spielerinnen sich für das Finale empfehlen würden. Denn fast immer waren es dieselben, welche an den Jugendspieltagen und am Sonntag in der Landesliga auf dem Parkett standen. Teilweise mussten dabei aufgrund des Spielermangels an beiden Spieltagen auch noch unterschiedliche Position gespielt werden. Was für die Ergebnisse an den Spieltagen nicht gerade günstig war und in der Jugend sogar den einmaligen Abstieg in die Leistungsklasse 2 zur Folge hatte. Entscheidend war jedoch der rechtzeitige Aufstieg zurück in die Leistungsklasse 1, welcher absolut ungefährdet gelang sowie das positive Abschneiden bei der Relegation zum A-Finale. Mit dem ersten Platz konnten die HotVolleys hier die ideale Grundlage für den letzten und entscheidenden Spieltag legen. Denn dadurch hatte man nicht die beiden Favoriten aus Bitterfeld-Wolfen in der Vorrundenstaffel.

 

 

Ab hier wurde allen klar, dass die Weichen gestellt waren und nur noch zusammenlaufen musste, was zusammen gehört – wie zum Beispiel unsere HotVolley Lena, welche fleißig am Bundesstützpunkt in Dresden trainiert. Sie unterstützte das Team schon zur Relegation tatkräftig und sollte uns durch die Ferien auch am Finale und sogar die Woche davor schon zur Verfügung stehen. In dem Wissen, welche einmalige Chance sich bei diesem Finale bot, klotzten die Mädels die Zeit bis zum Finalspieltag nochmal richtig ran. Es galt, eine gute Abstimmung des Teams zu finden und Lena sicher einzubinden.

 

 

Dann der große Tag - das Finale in Schönebeck. Die Mädels haben wirklich alles getan, was getan werden musste. Das Team spielte in der Landesliga - trotz Doppelbelastung; in der Relegation verschaffte sich das Team mit dem ersten Platz die beste Ausgangsposition in der Vorrunde, unser „High Tower“ Lena war da und konnte sogar die Woche zuvor mit dem Team trainieren – die Mädels haben wirklich geschuftet – und endlich, zum ersten Mal in der Saison, waren wirklich alle Spielerinnen am Start.

 

 

In Bezug auf die Platzierung war an diesem Spieltag aufgrund der angetretenen, leistungsmäßig eng beieinanderliegenden Mannschaften, alles möglich. Das größte Ziel war natürlich, das Ticket zur Nordostdeutschen Meisterschaft zu lösen - das Ding musste nur noch durchgezogen werden! Im Wissen um die schwere, aber machbare Aufgabe, war diesmal eine Sache anders. Das erste Mal überhaupt gab es bei den HotVolleys eine feste Stammaufstellung. Bisher war es so, dass jeder, der mitgereist war, auch Einsatzzeit bekam. Was für die Förderung der Spielerinnen im Laufe der Saison gut ist und allen die Möglichkeit gibt, sich auf dem Feld zu behaupten und zu empfehlen, hätte an diesem entscheidenden Tag das gesetzte Ziel verhindern können. So aber stand ein Team auf dem Feld, dessen Spielerinnen im Laufe der Saison auf besondere Weise zusammengewachsen sind und sich, inzwischen wieder gut abgestimmt, hundertprozentig aufeinander verlassen konnten. In einem Satz konnte dennoch ein Vorsprung herausgearbeitet werden, der es erlaubte, einen Spielerinnenwechsel vorzunehmen.

 

 

Wie hart dieser Spieltag werden und wie wichtig es sein sollte, starke Nerven zu zeigen, darauf gab es schon im ersten Spiel der Vorrunde einen Vorgeschmack. Gegen die Gastgeber aus Schönebeck musste die Entscheidung im Tie-Break erzwungen werden. Und nicht nur das - jeder der drei Sätze ging mit 28:26, 24:26 und 16:14 zudem in eine Verlängerung. Wer da nicht die nötige Wettkampfhärte mitbringt, bricht in den entscheidenden Situationen ein. Gerade für die jüngeren HotVolleys im Stammteam, mit drei U16 und einer U14 Spielerin immerhin die Hälfte der Mannschaft, eine enorme Leistung.

 

 

Dieser hart erkämpfte Sieg ließ die Mädels noch stärker an das Machbare glauben. So ging die Mannschaft adrenalingetränkt in das Spiel gegen die direkt, ohne Relegation zum Finale qualifizierten Staßfurter. Somit war dieses Team vom Papier her der eigentliche Favorit der Vorrunde. Doch von Angst vor diesem Gegner war bei den HotVolleys nichts zu spüren. Hochmotiviert wurde der Vorrundensieg mit einem klaren 2:0, phasenweise mit über 10 Punkten Vorsprung, ungefährdet eingesackt. Druckvolle, gut platzierte Aufschläge sowie der Trainingsschwerpunkt der vergangenen Wochen – eine saubere Abstimmung in der Feldabwehr, kamen den HotVolleys zugute.

 

 

Im Kampf um das begehrte Ticket war das Merseburger Team somit noch immer im Rennen. Im Überkreuzspiel ging es gegen Bitterfeld-Wolfen II aufs Feld. Ob es das Wissen im Hinterkopf war, dass auch ein dritter Platz reichen würde, um nach Potsdam zu fahren, weiß keiner. Jedenfalls zeigten die HotVolleys vor allem im ersten Satz nicht den gewohnten Biss und spielten mit spürbar angezogener Handbremse. Im zweiten Satz kämpften sich die Mädels dann zwar wieder langsam an Ihre Höchstform heran, doch dieser Wandel kam zu spät. So ging das Spiel um den Einzug ins Finale, und somit den sicheren Vizemeister, zu 16 und zu 21 verloren. Somit musste das letzte Spiel des Tages die Entscheidung bringen. Die HotVolleys wussten, dass dieses eine Spiel alles entscheiden würde. Entweder Sieg und somit aufs Treppchen steigen, Medaille umhängen und das heißbegehrte Ticket ziehen, auf das die ganze Saison hingearbeitet wurde oder Niederlage und somit eine Saison voller Schweiß und vielen Entbehrungen auf dem undankbaren 4. Platz mit nichts als der Urkunde in den Händen beenden. Das Schicksal der U16 in der Saison zuvor, als ein möglicher Vizemeistertitel im Tie-Break gegen ein Team verloren wurde, gegen das man die ganze Saison gepunktet hatte, war einigen Spielerinnen noch immer in den Köpfen. Das sollte sich auf keinen Fall wiederholen, diesmal mussten die Nerven durchhalten – mehr noch als Drahtseile! Beide Teams wussten um die Wichtigkeit dieses einen Spiels, hatten das große Ziel direkt vor Augen; zum Greifen nahe.

 

 

Genau an dieser Stelle kam die anfangs erwähnte Entscheidung vom Beginn der Saison ins Spiel - die Einsätze in der Landesliga. Auch wenn der Gang in diese Liga einige tiefgreifende Konsequenzen mit sich zog – für dieses Finale war er Gold wert. Denn die Mädels sollten tatsächlich die Nerven behalten. Zumal die Schönebecker richtig stark in dieses Match starteten. Nicht das die HotVolleys geschwächelt hätten, aber man muss unseren Gegner schon zugestehen, dass sie das „heiße Team“ zu Beginn schon ziemlich unter Druck setzen konnten. Somit ging dieser erste Satz knapp, aber dennoch zu 23 verloren. Der Nächste dann, die nun wirklich allerletzte Möglichkeit, beim Kampf um Platz 3 noch im Spiel zu bleiben. Die Mannschaft wollte den Sieg unbedingt! Im Gegensatz zur Vergangenheit blieben die Mädels vor allem in dieser wichtigen Phase des Finals fokussiert und brachen zu keiner Zeit ein. Diese Konstanz besteht seit geraumer Zeit und ist nur ein positiver Effekt der harten Wettkampfbedingungen in dieser Saison. So konnte dieser Satz zu 19 gewonnen werden. Jetzt stand nur noch der Tie-Break zwischen den Mädels und ihrem großen Ziel. Doch der Start in diesen verlief zunächst holprig und schnell lagen die HotVolleys vier Punkte zurück. Doch die Mädels spielten fokussiert und abgezockt ihr Spiel, ließen sich nicht von dem Rückstand einschüchtern und wechselten schließlich mit einem leichten Vorsprung die Seiten. Ab da gab es kein Halten mehr, es wurde alles in die Waagschale geworfen was ging. Eine starke und perfekt platzierte Aufschlagserie schien den Willen der Schönebecker schließlich zu brechen. Diesmal waren es nicht die HotVolleys, die vor ihrem Gegner einknickten. Der Schweiß und die Mühen der Saison, belohnt im Tie-Break des Finales durch eisernen Willen und Konstanz.

 

 

Voller Stolz auf das Erreichte bereiten sich die HotVolleys nun intensiv und mit ganzem Elan auf die Nordostdeutsche Meisterschaft vor. Das wird nochmal eine spannende Zeit!

 

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